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Tunnelportale


Bilder der Strecke: 3212 (KBS 687 / KBS 265d)

1 Tunnel (132 Meter)Niedaltdorf 

Dillingen/Saar - Niedaltdorf [- Bouzonville/Frankreich] (Niedtalbahn)

Niedaltdorfer Tunnel  [SLS]  (SL)
Wird auch Nied-Altdorfer Tunnel genannt

Am ehemaligen Nordostportal des Niedaltdorfer Tunnels (Screenshot aus Video bei Youtube von Friedrich List)

Länge:
132 Meter [1]

Streckenteil:
Dillingen/Saar - Niedaltdorf

Lfd-Nr, Direktion:
242, Sar-076

Seite/Quadrant:
82C Nicht eingezeichnet
83 B4 Nicht eingezeichnet

bei km:
8,8

Am ehemaligen Südwestportal des Niedaltdorfer Tunnels (Foto: Jörg Klawitter)
Am ehemaligen Nordostportal, vom Bahnhof Hemmersdorf
(April 2017) (Screenshot aus Video von Friedrich List)
1948 abgetragen Am ehemaligen Südwestportal, vom Haltepunkt Niedaltdorf
(September 2009) (Foto: Jörg Klawitter)
 
[1] In anderen Quellen wird eine Länge von 180 Metern angegeben. Eine Messung in der topographischen Karte 1 : 25.000, Das Saarland in den Fünfzigern, eine DVD, die vom vom LKVK - Landesamt für Kataster-, Vermessungs- und Kartenwesen in Saarbrücken herausgegeben wird, ergibt eine Länge zwischen 131 und 133 Metern. Das Messergebnis ist davon abhängig, wo die Punkte zur Längenmessung an den eingezeichneten Portalen gesetzt werden.
 
Eine begonnene Sanierung des Tunnels im Jahre 1912 mit dem Wolfsholzschen Verfahren, mit dem unter Anderem auch der Hönebacher Tunnel saniert wurde, musste erfolglos abgebrochen werden.
Quelle: Zeitschrift für Bauwesen, Ausgabe LXIII 1913

Geschichte:

  Westportal des Bouzonviller Tunnels (Screenshot aus Video bei Youtube von Friedrich List)
  Westportal des Bouzonviller Tunnels (August 2014)
(Screenshot aus Video von Friedrich List)
Die Niedtalbahn war Teil einer strategischen Hauptbahn, die von Dillingen nach Bouzonville (Busendorf) und weiter nach Metz führte.

Die Bahnstrecke verläuft nach der Querung der Saar bis Bouzonville dem weiten Tal der Nied. Die Saarbrücke wurde im Juli 1987 beim Ausbau der Saar zur Groß­schiff­fahrts­stra­ße durch eine moderne Stahlbogenbrücke ersetzt. Kurz danach verschwindet die Strecke bis kurz vor dem Haltepunkt Siersburg in einem tiefen Ein­schnitt eines Ausläufers des Hoesbergs. Kurz vor dem Bahnhof Hemmersdorf verläuft die Strecke in einem tiefen Einschnitt. Hier befand sich einst der Niedaltdorfer Tunnel mit einer Länge von 132 Metern. Der Tunnel wurde 1948 während des Rückbaus des zweiten Streckengleises aufgeschlitzt, andere Quellen sprechen von Mitte bis Ende der dreißiger Jahre. Hinter Niedaltdorf quert die Strecke auf einer Stahlbrücke das Tal des Ihner Baches, um anschließend nach Überschreitung der deutsch-französischen Grenze den Bahnhof Guerstling zu erreichen. Kurz vor der Einfädelung in die Strecke von Béning verläuft die Strecke in einem Rechtsbogen durch zwei Tunnel (Borny-Tunnel - 212 Meter, Bouzonviller Tunnel - 215 Meter), um schließlich den Bahnhof von Bouzonville zu erreichen.

Westportal des Borny-Tunnels (Screenshot aus Video bei Youtube von Friedrich List)  
Südportal des Borny-Tunnels (August 2014)
(Screenshot aus Video von Friedrich List)
 
Die Strecke wurde zwischen 1897 und 1901 von den Reichseisenbahnen in Elsaß-Lothringen als zwei­gleisige Hauptbahn erbaut. Beim Bau des 132 Meter langen Tun­nels gab es große Probleme. Eine instabile Plattform und fortwährender Wassereinbruch hatten zur Folge, dass die Röhre teil­weise zusammenbrach und neu er­rich­tet werden mußte. Daher konnte die Strecke erst am 1. Juli 1901 zwischen Dillingen und Busendorf (Bouzonville) in Betrieb genommen. Der Weiterbau wurde 1908 eröffnet, so dass die Züge nun bis Metz durchfuhren. Nach dem Ersten Weltkrieg querte zwar die deutsch-französische Grenze zwischen den Stationen Kerprich-Hemmersdorf und Gerstlingen diese Strecke, aber es bestand weiterhin Personenverkehr zwischen Dillingen und Bouzonville. Nach der Rück­gliederung des Saargebietes ins Deutsche Reich am 1. März 1935 übernahm die Deutsche Reichs­bahn den in Deutschland liegenden Streckenabschnitt und richtete in Niedaltdorf einen Hal­te­punkt ein, an dem die Züge von Dillingen endeten; Züge nach Bouzonville begannen bereits in Hemmersdorf. Während des Zweiten Weltkriegs gab es wieder durch­ge­hen­den Verkehr von Dillingen bis Metz.

Am 7. Oktober 1944 zerstörte ein US-amerikanischer Bomberverband die Eisenbahnbrücke über die Saar bei Dillingen, um den Nachschub an die Westfront zu un­ter­binden. Der Per­so­nen­ver­kehr zwischen Bouzonville und Niedaltdorf wurde nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 eingestellt. 1948 wurde die Strecke auf­grund von Kriegszerstörungen auf eingleisigen Betrieb umgebaut. Ende der 70er Jahre wurde der Bahnhof Siersburg zum Haltepunkt zurückgebaut. Der Per­so­nen­ver­kehr zwischen Dillingen und Niedaltdorf wurde unter anderem mit Uerdinger Schienenbussen und später mit Dieselloks der Baureihe 212 vor Wendezügen durchgeführt. Besondere Bedeutung er­lang­ten die Flüssigeisentransporte ("Suppenzüge"), die zwischen der Dillinger Hütte und lothringischen Stahlwerken verkehrten.
Quellen: Wikipedia, Niedtalbahn
sowie Metty-Web Niedtalbahn und Bahnhof Niedaltdorf
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Landkarte:

Dillingen/Saar - Niedaltdorf [- Bouzonville/Frankreich] (Niedtalbahn)

Ausschnitt aus Kursbuchkarte von 1958

Hinweis:

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